Dienstag, 20. Oktober 2015

GEWUM-Lounge Ausgabe 04/2015

Der Herbst ist gekommen und der "goldene Oktober" will sich noch nicht so recht einstellen. So hatte ich die Zeit mal wieder den digitalen Blätterwald für Euch zu durchforsten.

Geocaching

"Gemeinhin gelten Geocacher als abenteuerlustige und versierte Schnitzeljäger" - so beginnt die Landeschau Rheinland-Pfalz ihren Bericht über eine  "Geocacherin aus Herne, die einen Großeinsatz ausgelöst hat". Mit Hubschraubern, Wärmebildkameras und Hunden konnte die Polizei die Frau finden, die sich in einem Wald bei Tawern verirrt hatte und zum Glück noch einen Notruf absetzen konnte. Bestimmt fragen sich jetzt wieder einige, wie das passieren kann. Fakt ist: es ist passiert und schön, dass die Frau gefunden werden konnte. Es ist zur Zeit nachts schon sehr kalt im Wald, bitte denkt also bei Euren Geocaching-Touren an Eure Ausrüstung. Taschenlampe, Ersatzbatterien, Powerbank... und natürlich warme Klamotten. Das ist in der dunklen Jahreszeit noch wichtiger als es sowieso schon ist. Auch wenn man relativ früh loszieht, man kann immer mal in eine solche Situation kommen.

Goldener Oktober... kommt er nochmal?
Nach "Mysterygate" nun der nächste große Geocaching-Skandal! Der Geocaching-Logservice bietet eine "Datenbank mit 3500 Koordinaten von Eartcaches zum Download" an!

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Geodätischer Referenzpunkt in Limburg - mach den GPS-Check!

Habt Ihr Euch nicht auch schon immer mal gefragt, wie genau Euer GPS-Gerät ist? Ich hatte das vor Jahren mal an einem GPS-Referenzpunkt in Bad Kreuznach gesucht. Natürlich bin ich damals durch einen Geocache auf die Idee gekommen.

Seit Ende September brauche ich jetzt nicht mehr extra nach Bad Kreuznach zu fahren. Denn seit dem 29.08.2015 gibt es nun auch einen geodätischen Referenzpunkt in Limburg. Und natürlich hat ein findiger Geocacher auch gleich den dazugehörigen Geocache erstellt.


Der Messpunkt liegt im ICE-Gebiet Limburg und am vergangenen Sonntag habe ich mal den Test gemacht. Bevor ich mich daran gemacht habe, den Geocache zu suchen, habe ich natürlich erst einmal den GPS-Check gemacht. Das WGS84 Bezugssystem hatte ich bereits auf meinem Garmin Oregon 600 eingestellt. Allerdings musste ich erst noch das Positionsformat umstellen. 

Laut Messpunkt sollte mein GPS-Gerät 50° 22' 55,2152" Nord und 8° 5' 43,2284" Ost anzeigen. Mein Ergebnis war 50° 22' 55,1" Nord und 8° 5' 43,5" bei einer angezeigten GPS-Genauigkeit von 3 Metern. Dementsprechend hatte ich eine Abweichung von ca. 1 Meter beim Nord- und von ca. 3 Metern beim Ost-Wert. Stimmt die Umrechnung so eigentlich? Dann wäre ich damit dann doch sehr zufrieden. Ok, ich hab dann auch nicht endlos gemessen oder irgendwelche Versuche angestellt. Als Höhe wurde mir übrigens 187 Meter angezeigt, eigentlich sollten es laut Referenzpunkt 180,8 Meter sein. 

Der Geocache war dann auch schnell gefunden. Der Cache hat mit Stand heute 10 Finder, ich denke aufgrund der günstigen Lage im ICE-Gebiet werden da noch einige einheimische und durchreisende Geocacher auf die Suche gehen. Einen thematisch dazu passenden Earthcache gibt es ganz in der Nähe auch noch zu lösen. 

Insgesamt also eine Runde Sache. Ich hoffe, der neue Geocache hat ein langes Leben. Die erste Dose ist ja bereits nach kurzer Zeit abhanden gekommen, dem jetzigen Container rechne ich eine größere Überlebenschance zu.

Nun hab ich mich mal auf die Suche begeben, aber leider keine Liste aller geodätischen Referenzpunkte in Deutschland gefunden. Eine ziemlich gute Aufstellung findet man Explorermagazin. Leider sind hier für Hessen noch gar keine Angaben gemacht. Eine weitere Übersicht gibt es bei gnss.rynanthara.de.  Hier findet man einen weiteren Referenzpunkt in Marburg. Allerdings datiert diese Übersicht auch schon vom August 2013.

Nachtrag: Harald, einer meiner Leser, hat das Thema aufgegriffen und eine recht umfangreiche Liste geodätischer Referenzpunkte auf wikipedia erstellt! Toll! 

Natürlich hat auch die lokale Presse über die Einweihung des geodätischen Referenzpunktes berichtet. Unter dem Titel "Standortbestimmung im ICE-Gebiet" findet man beispielsweise in der Nassauischen Neuen Presse einen Bericht. Ein bisschen schmunzeln musste ich allerdings als ich las, dass für die Angaben auf dem Messpunkt gleich VIER GPS-Satelliten und MEHRERE Messungen durchgeführt wurden. Mein Oregon 600 hat da doch ein paar mehr Satelliten herangezogen. 

Und auch die Passage "Noch bis vor fünf Jahren seien die Daten bewusst verfälscht worden. Denn das amerikanische Militär wollte es Gegner nicht zu einfach machen, ihr Ziel zu finden. So waren die GPS-Koordinaten immer fünf bis zwanzig Meter ungenau." ist wohl nicht sehr gut recherchiert. Denn die Abschaltung der künstlichen Signalverschlechterung wurde bereits am 02.05.2000 vollzogen (Quelle Wikipedia)

Also dann, bis bald im Wald! Oder  am Meßpunkt... Euer Jörg